Centre of Mathematics Münster – Architektur für den wissenschaftlichen Austausch

Mit dem Centre of Mathematics Münster (CMM) entsteht am Orléans-Ring in Münster ein Forschungsneubau, der nicht nur durch seine innovative Architektur, sondern vor allem durch sein wissenschaftliches Konzept Maßstäbe setzt. Der rund 3.500 m² große Bau vereint künftig 37 Forschungsgruppen und zehn Nachwuchsgruppen aus vier Instituten des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter einem Dach – mit dem Ziel, neue Wege für interdisziplinäre mathematische Forschung zu schaffen.

Ziel des CMM ist es, mathematische Teilbereiche nicht isoliert, sondern als organisches Ganzes zu betrachten. Das Gebäude unterstützt diese Idee architektonisch: Drei großzügige Atrien, transparente Bürotrennwände, verglaste Flächen mit verschiebbaren Tafelelementen und offene Interaktionsbereiche fördern spontane Begegnung, Diskussion und gemeinsames Denken. Das zentrale Atrium lässt Tageslicht bis ins Erdgeschoss und verbindet durch Sitzstufen und flexible Konferenzbereiche alle Ebenen miteinander. Zwei weitere Lichthöfe binden die oberen Etagen ein. Räume wie ein Scientific Computing Lab, ein Virtual Reality Lab, eine Interaktions-Lounge sowie Bereiche für Wissenschaftskommunikation runden das Konzept ab.

Unser Augenmerk verdient die anspruchsvolle Gebäudehülle: Die vorgehängte, hinterlüftete Metallfassade in markanter Wabenstruktur prägt das äußere Erscheinungsbild des CMM und verleiht ihm eine unverwechselbare Identität. Die Aluminium-Paneele mit einer Materialstärke von 3,00 mm und pulverbeschichtet in RAL 7039, erzeugen je nach Blickwinkel ein faszinierendes Spiel aus Linien und Flächen – mal streng vertikal, mal fast diagonal. Diese Dynamik spiegelt nicht nur die Vielschichtigkeit der mathematischen Forschung wider, sondern auch die Vernetzung der unterschiedlichen Ebenen des Gebäudes. Wir verantworten dabei die komplette Umsetzung der Fassade – von der Planung über die Fertigung bis hin zur fachgerechten Montage vor Ort.

Konzeptionell orientiert sich das CMM an modernen Coworking-Spaces: Die 153 Arbeitsplätze sind größtenteils temporär und flexibel vergeben. So entstehen ständig neue Konstellationen aus Forschenden, Gästen und Gruppen, die miteinander in Austausch treten. Getragen wird die Forschungsprogrammatik von vier Grundprinzipien – Struktur, Geometrie, Dynamik und Deformation – deren Anwendungen weit über die Mathematik hinaus in Medizin, Biologie und Physik reichen.

Der Forschungsbau entsteht auf dem Campus der mathematischen Institute der WWU und bildet künftig das architektonische und wissenschaftliche Entrée eines umfassend neu gedachten Mathe-Campus. Die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant.

Bilder: BLB NRW

Bilder: BLB NRW

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