Mineralwolle

Effektive Dämmung mit Mineralwolle

Einer der Hauptbestandteile einer VHF ist die Wärmedämmung : als  Schutz vor Wärme, (Körper-)Schall oder Feuer gilt die Verwendung von Mineralwolle als bewährtes Material. Weniger bekannt sind die positiven Auswirkungen einer Dämmung mit Mineralwolle auf das Luftschalldämmmaß der Außenwand. Ursache dafür ist der spezifische Strömungswiderstand.

Darüber hinaus weist Mineralwolle – also Glas- und Steinwolle – viele weitere Vorteile auf, um VHF wirkungsvoll und effektiv zu dämmen. Und das nicht ohne Grund: Mineralwolle verfügt nicht nur über gute Dämmeigenschaften, sie lässt sich außerdem unkompliziert verarbeiten und ist hinsichtlich der Langzeitwasseraufnahme geprüft. Darüber hinaus gelten Dämmstoffe aus Glas- und Steinwolle als nicht brennbar. Aus diesen Parametern resultiert die gute Nachricht für Planer und Bauherren einer VHF: Mit der Verwendung von Mineralwolle als Dämmmaterial lassen sich alle Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) gesetzes- und normenkonform erfüllen.

Und damit nicht genug: Vielfach werden Dämmstoffe aus Mineralwolle als attraktives Gestaltungsmerkmal bei offenen Fugen eingesetzt. Eine auf der Dämmschicht aufgebrachte schwarze Vliesschicht bleibt zwar ohne bauliche Funktion, sie eröffnet Architekten allerdings ein breites gestalterisches Spektrum, um eindrucksvolle Schattenfugen zu erzeugen.

Verarbeitung mineralischer Dämmstoffe

Dämmstoffe aus Mineralwolle bieten eine ganze Reihe an Vorteilen. Fachleute auf den Baustellen schätzen die praktischen Aspekte von Glas- und Steinwolle aufgrund der guten Verarbeitungseigenschaften. Das Gewicht von Mineralwolle ist äußerst gering. Entsprechend schnell lässt sich das Dämmmaterial verlegen. Die Randverfilzung der Platten an den Rändern gewährleistet eine Wärmebrücken-freie Dämmschicht. Für die Verarbeitung des Materials ist es weiterhin von hohem Wert, dass sich mineralische Dämmstoffe flexibel an Unebenheiten und die Unterkonstruktion anpassen. Wichtige Aspekte für VHF, denn: So lässt sich eine Hinterströmung der Dämmung vermeiden und der Wärmeschutz wird nicht durch Konvektion gemindert.

Die Befestigung der Dämmstoffe regelt die DIN 18516-1. Die Norm sieht eine mechanische Fixierung der Mineralwolle mit fünf Dämmstoffhaltern pro Quadratmeter vor. Der Tellerdurchmesser von Halterungen sollte auf Dämmstoffeigenschaften wie die Druckfestigkeit abgestimmt sein und 80 bis 90 Millimeter betragen. Bauaufsichtliche Anforderungen existieren für Dämmstoffhalterungen nicht. Verwendbarkeitsnachweise müssen ebenfalls nicht erbracht werden. Die Befestigungen müssen lediglich der Anforderung „normal entflammbar“ entsprechen. In der Praxis haben sich Halterungen aus spannungsrissunempfindlichen und schlagzähen Kunststoffen bewährt. Auf die Nichtbrennbarkeit der VHF hat die Verwendung von Kunststoffhalterungen keinen Einfluss.

Selten verwendet werden dagegen Halterungen aus verzinktem oder nichtrostendem Stahlblech.  

Die Dämmstoffhalterungen werden durch Verankerungen in vorgebohrten Löchern fixiert. Hohe Setzleistungen bei massiven Verankerungsgründen lassen sich in Direktmontage mithilfe eines Bolzenschubverfahrens erreichen.

Ist bei VHF eine mechanische Befestigung des Dämmstoffs nicht möglich oder aus bestimmten Gründen sinnvoll, dann kann das Material auch geklebt werden. Voraussetzungen dafür sind:

  • Mindestabreißfähigkeit des Dämmstoffs von 0,01 N/mm2
  • Organische Bestandteile schwer entflammbarer Kleber dürfen 7,5 Prozent nicht überschreiten

Wichtiger Hinweis: Objektbezogene Konzepte in puncto Brandschutz können andere Vorgaben als die beschriebenen beinhalten.

Brandschutzmaßnahmen durch die Verwendung von Mineralwolle

Die Verwendung von Mineralwolle zur Dämmung einer VHF ist eine Maßnahme zum aktiven Brandschutz und entspricht der Musterbauordnung hinsichtlich des baulichen Brandschutzes. Dämmstoffe aus Mineralwolle gelten als nicht brennbar (Euroklasse A1 nach DIN EN 13501) und können uneingeschränkt eingesetzt werden – ohne Begrenzung der Gebäudehöhe oder -nutzung.

Wichtiger Hinweis: Im Brandfall hemmen Dämmstoffe aus Mineralwolle eine Ausbreitung der Flammen. Damit ist das Dämmmaterial ein wichtiges Element des vorbeugenden baulichen Brandschutzes.

Mineralwolle

Mineralwolle gewährleistet effektiven Wärmeschutz

Spätestens mit der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 stehen Bauherren in der Pflicht, den Energieverbrauch und den damit verbundenen Energieausstoß zu minimieren. Um das zu erreichen, wurde der maximale Primärenergiebedarf festgelegt. Bei Nichtwohngebäuden wird der Energieverlust nach DIN V 18599 errechnet. Grundsätzlich ist es sinnvoll, den erforderlichen Wärmeschutz rechnerisch gleichmäßig auf alle Flächen des Gebäudes zu verteilen, die der Außenluft zugewandt sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der benötigte U-Wert im Bereich von Wandöffnungen schwerlich zu erreichen ist. Zum Ausgleich empfiehlt sich deswegen eine höhere Dämmung der übrigen Flächen zu wählen, um den anvisierten U-Wert der gesamten Gebäudehülle zu erzielen.

Vor diesem Hintergrund ist für die Außenwand ein angenäherter U-Wert von 0,28 W/(m2K) zu empfehlen (analog zum Referenzgebäude der EnEV).

  • Das entspricht einer Dämmschichtdicke von ≥ 120 Millimeter der Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 035

Wie dick der Dämmstoff letztlich ausfällt, das zeigt der  bauphysikalische Nachweis des Planers. Grundlage für die Erstellung ist die EnEV 2009, sofern es keine weitergehenden Anforderungen zum Erreichen bestimmter Zertifizierungen oder Auflagen seitens der KfW gibt.

Die Verwendung von Mineralwolle für die Dämmung bietet Vorteile: Risse erzeugende Zwangsspannungen im Mauerwerk werden verhindert, weil Glas- oder Steinwolle einen gleichmäßigen Temperaturverlauf gewährleisten. Darüber hinaus sorgt die hohe Wärmespeicherfähigkeit der tragenden Wand für vergleichsweise konstante Raumtemperaturen. Spätestens seit Inkrafttreten der EnEV 2002 sind Verluste durch Wärmebrücken bei der energetischen Auslegung zu berücksichtigen. Die Verwendung von Mineralwolle macht diese Aufgabe einfach: Eine lückenlose Verlegung ohne Fugen reicht dazu aus.

Beachtung sollte den Laibungsflächen geschenkt werden. Diese Bereiche erfordern eine Dämmung, da sich gerade hier Wärmeverluste aufsummieren können. Der mit der Außenwand bündige Einbau von Fenstern verhindert Laibungsverluste, sodass keine zusätzliche Dämmung erforderlich ist.

Wärmeverluste durch die Befestigung der VHF-Bekleidung an der tragenden Wand gilt es zu berücksichtigen.

Hinsichtlich der Wärmedämmung stellen Passivhäuser eine Besonderheit dar: Die Außenwände sollten einen U-Wert von < 0,20 bis 0,15 W/(m2K) aufweisen. Dementsprechend müssen Unterkonstruktion und Dämmung angepasst werden. Die Anbieter mineralischer Dämmstoffe bieten dazu Platten mit einer Dicke von bis zu 200 Millimetern an. Auch eine mehrlagige Verlegung der Dämmstoffplatten ist möglich. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich mit einer Dämmstoffdicke von zirka 180 Millimetern U-Werte von < 0,20 W/(m2K) realisieren lassen.

Wirksamer Schall- und Feuchteschutz durch den Einsatz von Mineralwolle

Bei Außenwänden mit Außenwandbekleidungen – also VHF – darf in puncto Schallschutz nur die flächenbezogene Masse der inneren Wand berücksichtigt werden. Entsprechendes ist im Beiblatt 1 der DIN 4109 (Abschnitt 10.1.1) geregelt. Ausnahmen sind jedoch möglich. Wenn das tatsächliche Schalldämmmaß der VHF nach DIN 4109 (Abschnitt 6.3) durch eine Eignungsprüfung ermittelt wird, dann können die günstigen Eigenschaften der Bekleidung und des Dämmstoffs für den  rechnerischen Nachweis der Luftschalldämmung verwendet werden.

Grundsätzlich kann die Luftschalldämmung einer Außenwand mithilfe einer VHF um 5 und 15 dB erhöht werden. Nicht zuletzt durch die offenporige Struktur hat der mineralische Dämmstoff einen erheblichen Anteil an einer effektiven Luftschalldämmung. Eindringende Schallwellen werden nahezu vollständig absorbiert. Verantwortlich dafür ist der längenspezifische Strömungswiderstand r ≥ 5 kPas/m2, der für allen Dämmstoffe aus Mineralwolle gemäß der DIN EN 13162 charakteristisch ist.

Hinsichtlich des klimabedingten Feuchteschutzes ist neben dem Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit auch die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ eine wichtige Bemessungsgröße. Sie beschreibt den Widerstand des Dämmstoffs gegen Wasserdampfdiffusion im Vergleich zu einer Luftschicht gleicher Dicke und wird als einheitsloser Verhältniswert angegeben. Der Aufbau der Wand und die Auswahl des Werkstoffs sind konstruktive Maßnahmen, die dafür sorgen, dass der Diffusionswiderstand von innen nach außen abnimmt. Dämmstoffe aus Mineralwolle erfüllen diese Anforderungen in Schichtaufbau einer VHF auf ideale Weise. Der geringe µ-Wert der Mineralwolle von zirka 1 lässt möglicherweise vorhandene Baufeuchte nach außen diffundieren – und fördert damit die Austrocknung der Außenwand. Wichtig: Innerhalb der Mineralwolle findet keine Wasserdampfkondensation statt. Der kontinuierliche Luftstrom im Hinterlüftungsraum zwischen Bekleidung und Dämmung einer VHF hält die Konstruktion trocken und verhindert auch das Einnisten von Insekten.

Wichtigster Vorteil einer VHF ist und bleibt aber der Abtransport von Feuchtigkeit zwischen tragender Wand und Bekleidung nach außen – und zwar ohne schädigenden Einfluss auf den Dämmstoff. Dieser Effekt wird häufig bei der Sanierung mehrschichtiger Außenwände genutzt. In diesen Wandkonstruktionen können Korrosionsprozesse durch eine VHF gestoppt werden. Der Hintergrund: Die hinter der Dämmung mit Mineralwolle befindliche Wand ist keinerlei Witterungseinflüssen mehr ausgesetzt. Die Folge: Wände trocknen so aus, dass der kritische Feuchtegehalt unterschritten wird und der Beton einen dauerhaften Schutz erhält.

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