Design und Ästhetik einer Fassade sind das Eine. Doch über das Gestaltungsspektrum hinaus genießen wirtschaftliche Aspekte bei der Entscheidung für die passende Gebäudehülle einen besonders hohen Stellenwert. Architekten, Investoren und Fassadenplaner orientieren sich bei der Entscheidung für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) in aller Regel an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die der Auftraggeber vorgibt.
Die Anforderungen an eine VHF sind hoch: Als Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum erfüllen vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme vielfältige Funktionen, die weit über das optische Erscheinungsbild hinausgehen. In erster Linie schützt die Fassadenbekleidung die Gebäudekonstruktion vor Witterungseinflüssen wie Regen, Sonne und Schnee und nimmt gleichzeitig Einfluss auf den Energiehaushalt. Während die Hinterlüftung auftretende Feuchtigkeit abführt, sorgt eine Wärmedämmung für ein behagliches Klima im Inneren der Gebäude. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit – über die gesamte Nutzungsdauer der Fassade – können VHF in unterschiedlichsten Bereichen punkten.
Wirtschaftliche Aspekte in der Planungsphase
Die Entscheidung für eine VHF ist immer auch die Entscheidung für ein Konstruktionsprinzip. Grundsätzlich ist der Lebenszyklus einer VHF abhängig vom jeweiligen Gebäude, dem Standort und der geplanten Nutzung. Zur Berechnung der Lebenszykluskostenberechnung ist eine durchschnittliche Nutzungsdauer von bis zu 50 Jahren realistisch. Ein hoher industrieller Vorfertigungsgrad und eine weitgehend witterungsunabhängige Montage sorgen in der Planungsphase einer VHF für höchstmögliche Kostensicherheit und verlässliche Kalkulationen.
Hinsichtlich elementarer VHF-Komponenten wie Unterkonstruktion, Dämmung und Bekleidung unterliegen Planer keiner Systembindung. Unabhängig von Neubauten, Sanierungen oder Passivhäusern lassen sich mit diesem Fassadensystem alle objektbezogenen U-Wert-Standards erreichen. Alle dazu erforderlichen Dämmstoffdicken können dabei eingesetzt werden.
- Lange Lebensdauer
- Hohe Kostensicherheit
- Sichere Kalkulation
- Keine Systembindung
- Erfüllt Anforderungen an Wärmedämmung
Wirtschaftliche Aspekte in der Bauphase
Die weitgehend witterungsunabhängige Montage (Unterkonstruktion, Dämmung und Bekleidung) wirkt sich während der Bauphase positiv aus. Mindesttemperaturen für die Montagearbeiten sind in den allermeisten Fällen nicht erforderlich. Gleichzeitig minimieren sich Stillstands- und Vorhaltezeiten für Gerüste. VHF sind äußerst montagefreundlich. Die industriell vorgefertigten Einzelbauteile werden just in time zu den jeweiligen Montageabläufen an die Baustelle geliefert.
Grundsätzlich sind die Komponenten untereinander frei austauschbar. Demzufolge unterliegen Planer keiner bauaufsichtlichen Systembindung. Für Systemsicherheit sorgen Regelungen nach Normen oder bauaufsichtlichen Zulassungen bzw. Prüfzeugnisse (AbP) und Europäische Technische Bewertungen (ETA).
- Witterungsunabhängige Montage
- Keine Mindesttemperaturen für Montagearbeiten
- Minimierte Stillstands- und Vorhaltezeiten für Gerüste
- Montagefreundliche Anlieferung
- Montagefreundliches System
- Komponenten untereinander austauschbar
- Keine bauaufsichtliche Systembindung